Shopfloor Management
Führen am Ort der Wertschöpfung
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar unter http://dnb.ddb.de
ISBN 978-3-932298-62-2
Umschlag und Satz: |
Fotosatz Sauter, Donzdorf |
Covergrafik: |
Justina Trefz, Kornwestheim |
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© 2017 LOG_X Verlag GmbH, Stuttgart
eBook-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
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Der Inhalt auf einen Blick
Vorwort
Geleitwort
Kapitel 1
Zukunft der Fabriken
Auf dem Weg zum ‚Lean Enterprise‘
Kapitel 2
Das Bild klar vor Augen
Den Zielzustand definieren
Kapitel 3
Führungsverhalten als Fundament
Die Voraussetzungen schaffen
Kapitel 4
Bewährungsprobe im Alltag
Umsetzen und lernen
Kapitel 5
Eine Frage der Konsequenz
Stabilisieren und Nachhaltigkeit sichern
Kapitel 6
Zur Exzellenz führen
Vom Shopfloor Management zu Lean Leadership
Praxishilfen und Tipps
Der Inhalt im Detail
Vorwort
Geleitwort
Kapitel 1
Zukunft der Fabriken
Auf dem Weg zum ‚Lean Enterprise‘
1.1 Lean-Konzepte und ihre Evolution
Die Entwicklungsstufen im Zeitraffer
KVP: Keimzelle der Veränderung (Stufe 1)
Produktionssystem: Wirkzusammenhänge erkannt (Stufe 2)
Lean Management: Den Fokus erweitert (Stufe 3)
Lean Enterprise: Das ‚Unternehmen der Zukunft‘ (Stufe 4)
Die Entwicklung ist kein Selbstläufer
Von der Euphorie zur mentalen Stagnation
1.2 Shopfloor Management: Es geht um Befähigung
Das Beste aus zwei Welten
Die Führungskraft als ‚Change Agent‘
Am Ort der Wertschöpfung führen
Was ist Shopfloor Management?
Ein Ausblick: Vorher und nachher
Kapitel 2
Das Bild klar vor Augen
Den Zielzustand definieren
2.1 Was wollen wir erreichen?
Der Zielzustand
Vor Ort führen
Die Produktion rückt wieder in den Mittelpunkt
Abweichungen erkennen
Probleme nachhaltig lösen und vermeiden
Kein Problem ist ein Problem
Probleme lösen statt Symptome beseitigen
Den Ressourceneinsatz optimieren
2.2 „Wie wäre es, wenn…?“
Chancen und Hürden antizipieren
Die Chancen
Die Hürden
Denken in Fürstentümern
Aufs Gaspedal
Fehlerkultur? Fehlanzeige!
„Ist doch nicht meine Aufgabe!“
Der Mensch als Gewohnheitstier
Kapitel 3
Führungsverhalten als Fundament
Die Voraussetzungen schaffen
3.1 Auf dem Prüfstand
Die Führungsmannschaft
Der Managementkreislauf
Ziele setzen
Informieren
Planen und delegieren
Entscheiden
Mitarbeiter fördern und motivieren
Kontrollieren
Führen: Der richtige Mix macht’s
Kommunikative Fähigkeiten stärken
Kooperative Kommunikationsstrategien
Sokratisches Fragen: Auf die Fragetechnik kommt es an
Coaching als Hilfe zur Selbsthilfe
3.2 Mitarbeiter einbeziehen und begeistern
Information und Kommunikation
Wollen nicht, sollen aber: Aus Skeptikern begeisterte Promotoren machen
Mitarbeiter einbinden: Mit Leidenschaft überzeugen
Der Einführungsprozess: Vorbereitungen treffen
Kapitel 4
Bewährungsprobe im Alltag
Umsetzen und lernen
4.1 „Operation Umsetzung“
Die Welt der Methoden
Auf die lernende Grundhaltung kommt es an
Methoden und Instrumente kennen und auswählen
4.2 Schluss mit der Bequemlichkeit
Vor Ort führen
Die Shopfloor-Tafel: Betrachtungsumfang festlegen
Der strukturierte Tagesablauf: Absolutes Muss
Besprechungslandschaft definieren
T-Cards: Führungsaufgaben standardisieren
4.3 „Kein Schiff wird kommen…“
Abweichungen erkennen
Standardisierung: Basis für Verbesserung
Visuelles Management: „Auge an Großhirn“
‚Go and see‘: Prozessbeobachtung als Tagesgeschäft
Kennzahlen: Daten für Taten
Wozu werden Kennzahlen benötigt?
Kennzahlen etablieren
4.4 Auf der sicheren Seite
Probleme nachhaltig lösen und vermeiden
Der strukturierte Problemlöseprozess: Kompetenz statt Zufall
Wenn die „Fährte noch warm ist“: Das Problem beschreiben
Die Ursachen finden und analysieren
Gegenmaßnahmen treffen und Standards festlegen
‚Weniger ist mehr‘: Startkriterien für den Problemlöseprozess
Mitarbeiter schulen: Alle im Boot
Das A3-Problemlöseblatt: Auf einen Blick
Eskalationskriterien: Unterstützung gefragt
Die entscheidende Voraussetzung: Führungskräfte aktiv einbinden
4.5 Konzentration auf die Wertschöpfung
Den Ressourceneinsatz optimieren
Die Ressourcen steuern
Auftragssteuerung mittels Kanban
Auftragssteuerung im indirekten Bereich
Die Ressource Mitarbeiter
Mitarbeiter-Belegung
Mitarbeiter qualifizieren
Mitdenken ist gefordert
Die Ressource Zeit
Fazit
Kapitel 5
Eine Frage der Konsequenz
Stabilisieren und Nachhaltigkeit sichern
5.1 Hoffnung aufs Finale
Erfolgsfaktoren für die Nachhaltigkeit
Kapieren, nicht kopieren
Bei der ‚vor Ort-Präsenz‘ durchhalten
Eine positive Fehlerkultur aufbauen
Die Mitarbeiter überzeugen – nicht überreden
Den Betriebsrat einbinden
Offen kommunizieren
Leuchttürme schaffen
Lernen als Kompetenz
Prävention statt Feuerwehraktionen
5.2 Wie geht es weiter?
Fünf Thesen
Die Shopfloor-Tafel als Hightech-Produkt
Führungskräfte werden in eine neue Rolle hineinwachsen
Es wird weniger organisatorischen Zwang geben
Es lohnt sich, heute schon für später zu üben
Wertschöpfungspartner werden unternehmensübergreifend integriert
Kapitel 6
Zur Exzellenz führen
Vom Shopfloor Management zu Lean Leadership
6.1 Lean Transformation nachhaltig gestalten
Die Grenzen von Shopfloor Management
Warum Shopfloor Management nicht ausreicht
Die Vollständigkeit von Führung
6.2 Lean ist mehr als ‚Methoden zur Prozessoptimierung‘
Die Dimensionen von Exzellenz
Prinzipien der Prozessexzellenz
Führungsexzellenz durch Lean Leadership
6.3 Authentisch, konsistent und wirksam
Lean Leadership als Erfolgsformel
Die emotionale Grundlage: Werte, Einstellungen und Verhalten
Das Bindeglied: Rollen der Führungskraft
Die rationale Umsetzung: Aufgaben, Methoden und Fähigkeiten
Kleine Führungsspannen: Der Hancho
Routinierte Veränderung: Die Verbesserungs-KATA
Hoshin Kanri oder der Zielentfaltungsprozess
Das Zusammenspiel der Kräfte
Anhang: Praxishilfen und Tipps
Der richtige Mix machts: Verbindlich führen
Checkliste aus Sicht der Führungskraft
Der richtige Mix machts: Partnerschaftlich führen
Checkliste aus Sicht der Führungskraft
Fragetechnik: Tipps und Tricks
Der Einführungsprozess
Shopfloor Management einführen: Bewertungskriterien zur Orientierung
Vor Ort führen
Abweichungen erkennen
Probleme nachhaltig lösen und vermeiden
Den Ressourceneinsatz optimieren
Über den Autor
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Vorwort zur Neuauflage
Als ich 2009 dieses Buch geschrieben habe, standen an dieser Stelle Aussagen, die mir als Lean-Berater in Industrieunternehmen regelmäßig begegnet sind:
Dieses Konzept ist nur was für die Automobilindustrie.
Das haben wir schon versucht.
Unser Unternehmen ist anders.
Das Projekt versandet eh’, das sitze ich aus.
Wieso machen meine Mitarbeiter nie, was ich ihnen sage?
Ich kann nichts delegieren; meine Aufgaben kann kein anderer übernehmen.
Mein Vorgesetzter hat keine Ahnung von dem, was ich hier mache.
Es gibt zu wenig Unterstützung von meinen Vorgesetzten.
Was meine Rolle ist, weiß ich eigentlich gar nicht so genau.
Ich bekomme zu wenige Informationen.
Diese Informationsflut kann ich gar nicht verarbeiten.
Das mit den Standards funktioniert bei uns nicht.
Na klar ist das Problem behoben. Die Maschine läuft doch wieder.
Wer am lautesten schreit, bekommt Hilfe.
Diese Daten müsste es im ERP-System geben, aber die sind meistens nicht aktuell.
Ich laufe ständig mit irgendwelchen Zetteln in der Gegend herum.
Ich weiß morgens nicht, wie der Tag verläuft.
Nach meinem Rundgang durch die Produktion verbringe ich den Rest des Tages am PC.
Dafür haben wir keine Zeit. Wir sitzen den ganzen Tag in Besprechungen.
Mein Verleger hat mich gefragt, ob diese Aussagen noch aktuell seien. Es wird Sie nicht überraschen, dass sie nach sieben Jahren nach wie vor repräsentativ sind. Eine Vielzahl erfolgreicher Umsetzungsprojekte quer durch alle Branchen zeigt: Diese Bedenken sind auf rationaler Ebene einfach aufzulösen. Schwieriger sind die Hürden auf emotionaler Ebene zu überwinden. Aber auch diese sind zu meistern – wenn Sie über das nötige Handwerkszeug verfügen. Wenn Sie wissen möchten, wo und wie Sie in Ihrem Unternehmen erfolgreich ansetzen können, lade ich Sie zum Lesen dieses Buches ein.
Stuttgart, im Dezember 2016
Remco Peters
Geleitwort
Seit der ersten Lektüre von The Machine that Changed the World von James P. Womack und Daniel T. Jones in den 1990er Jahren bin ich mit dem Lean-Virus infiziert. Und nicht nur ich. Viele Unternehmen haben sich seitdem mit der Materie beschäftigt, haben Lean in der Produktion, der Entwicklung und den indirekten Bereichen eingeführt. Mit wechselndem Erfolg, nüchtern betrachtet. Zwar gelang und gelingt es immer wieder relativ schnell, Lösungsinseln und Leuchttürme der Exzellenz zu schaffen, doch bleibt die Transformation des gesamten Unternehmens nicht selten hinter den Erwartungen zurück.
Vergleichen wir die Lean Transformation mit Leistungssport, dann sehe ich viele Parallelen. Zunächst das Fernziel. Eine Vision, die motiviert, anspornt und Orientierung bietet auch im ‚Tal der Tränen‘ – die Teilnahme an der Olympiade in acht Jahren. Die Definition von Meilensteinen und Zwischenzielen im Rahmen einer Roadmap – die Europameisterschaft in vier Jahren. Messwerte und Kennzahlen, um Abweichungen vom Kurs zu verstehen und Aktivitäten abzuleiten – die Videoanalyse, die Stoppuhr oder das Maßband. Lernen und Trainieren außerhalb der ‚Komfortzone‘ – Das ‚Zauberwort‘, das unter Coaches häufig kursiert und wiederholt wird, lautet ‚einschleifen‘, meint: den Rhythmus, die Routinen, feste Abläufe. Alles muss aufeinander abgestimmt sein und automatisch funktionieren. Ohne Coaching und Reflexion ist dies nicht möglich.
Deshalb geht es nach einem Wettkampf bei der Analyse um Fragen wie „Was war gut?“ und „Wo müssen wir uns verbessern?“. Der Effekt: Das Team kann gemeinsam die Erfahrung aus allen Erfolgen, aber auch Misserfolgen, die es gesammelt hat, in das nächste Rennen werfen. Zusammengefasst: es geht um die Steigerung der Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit. Zurück zur Industrie. Aus vielen Projekten wissen wir, dass es insbesondere bei Führungsthemen Nachholbedarf gibt. Dabei haben viele Unternehmen in der Produktion gute Anfänge gemacht und ein funktionierendes Shopfloor Management implementiert. Versteht man dieses Führen am Ort des Geschehens richtig, kann es zur Keimzelle für Lean Leadership werden, das weit über die Produktion hinausgeht.
Aus dieser Sicht ist es folgerichtig, dass Remco Peters die nun vorliegende zweite Auflage seines erfolgreichen Buches um ein Kapitel zu Lean Leadership ergänzt hat. Damit greift er nicht nur die aktuelle Diskussion in den Betrieben auf. Auch wir als führende Lean-Beratung sehen in Lean Leadership und einer ganzheitlichen Lean Transformation wichtige Handlungsfelder für die Zukunft. Eines ist sicher: Beide Themen werden die deutschen Unternehmen in den kommenden Jahren noch stark beschäftigen.
Köngen, im Dezember 2016
Wilhelm Goschy