Papa Moll auf Fahrradtour

Copyright © 2006
Globi Verlag, Imprint der
Orell Füssli Verlag AG, 8036 Zürich, Schweiz
www.globi.ch

Originalausgabe
2. Auflage
ISBN 978-3-85703-348-3
eISBN 978-3-85703-399-5

Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch einzelner Teile, nur mit Genehmigung
des Globi-Verlags gestattet

Umweltverträglich gedruckt und verpackt

2008
Druck und Ausrüstung: Himmer AG, Augsburg

DIE FAMILIE MOLL:

Papa Moll hat voll geladen!
Alles fürs Zelten, Grillen, Baden
auf der grossen Fahrradtour –
hoffentlich schafft er das nur!

Tschips, der treue Dackelhund,
darf mit von der Partie sein und
sein Freund Schweinchen obendrein:
So schön können Ferien sein!

Willi, Fritz, Evi, die Kinder,
freu’n sich auf die Tour nicht minder.
Ferne und Abenteuer warten;
am liebsten würden sie gleich starten!

Mama Moll nimmt, so wie stets,
wenn’s um die Familie geht,
alles mit für den Komfort
ob nun in- oder outdoor*.

* outdoor (englisch) = draussen,
gesprochen: aut-dor

Ferienplanung

1   Bald beginnt die Ferienzeit.
Wo soll’s hingehn, wann, wie weit?
Noch ist alles frei und offen –
Platz für Träume, Wünsche, Hoffen.

2   Erstmals surft Familie Moll,
Internet ist einfach toll:
Flüge, Ziele, Kosten … suchen
und am Schluss kann man gleich buchen.

3   Googeln heisst das Lösungswort.
«Schaut», ruft Mama Moll, «schaut dort:
‹Südseeinsel – günst’ge Preise›,
dieser Hit ist unsre Reise!»

4   Jubelnd tanzt die Kinderschar
Tschips hüpft mit und bellt sogar.
«Palmenstrände, Südseeklima …
In drei Wochen sind wir dort, wie prima!»

5   «Dieser Flug ist ungesund –
viel zu lang für einen Hund.
Tschips», mahnt Moll, «das müsst ihr
wissen, wird darum ins Tierheim müssen.»

6   Welch ein fürchterliches Wort:
Tierheim! Tschips rennt jaulend fort.
Evi, Fritz und Willi sehen
Tschips schon vor die Hunde gehen.

7   Tschips drückt flink die Haustür auf,
springt hinaus in schnellem Lauf.
«Fuss! Zurück!», doch Tschips entschwindet.
Ob man ihn je wieder findet?

8   Alle suchen bis man friert
und es langsam dunkel wird.
«Niemals wird er wiederkommen»
schluchzt die Kinderschar benommen.

9   «Kopf hoch, Kinder!» Mama Moll
tröstet sie gar liebevoll.
Papa Moll, nach einer Pause:
«Morgen kommt der Tschips nach Hause!»

Evis Traum

1   Evi schläft heut lange nicht,
ständig sieht sie Tschips’ Gesicht.
Später taucht dann Tschips ganz leise,
auf in ihrem Traum – auf Reise.

2   Tschips ist auf der Wanderschaft
und trifft Tiere, grüsst sie, lacht.
Vöglein, Gänschen, Schweinchen, Mäuschen,
und auch Tschips sind aus dem Häuschen.

3   Alle freunden sich schnell an,
setzen sich im Kreis sodann.
Beim «Tschau Sepp» erklingt ihr Lachen,
stundenlang scheint’s Spass zu machen.

4   Werden schnell die Schatten lang,
naht der Sonnenuntergang.
Welch Genuss, am Strand zu weilen,
und mit Freunden ihn zu teilen.

5   Anderntags spielt man am Strand
Federball im heissen Sand.
Voll Vergnügen ist das Treiben,
Tschips könnt hier auf ewig bleiben.

6   Spät des Nachts beim Mondenschein
rücken sie ums Feuerlein
und erzählen, fabulieren,
Märchen, Witze … auch von Tieren.

7   Wieder folgt ein neuer Tag:
Was er ihnen bringen mag?
Gaudi, Spässe in den Wellen,
Quietschen, Fiepen, Schnattern, Bellen.

8   Jäh erwacht aus diesem Traum
Evi nun im dunkeln Raum.
«Tschips», schreit sie, «kommt nie zurück,
er lebt dort zu sehr im Glück!»

9   Papa Moll hört Evis Schrei,
springt schnell auf und eilt herbei.
«Tschips», spricht tröstend er voll Wärme,
«kommt zurück – er lebt hier gerne!»

Tschips’ Traum

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