In dieser Reihe sind folgende Bücher erschienen:

Band 1  Conni auf dem Reiterhof

Band 2  Conni und der Liebesbrief

Band 3  Conni geht auf Klassenfahrt

Band 4  Conni feiert Geburtstag  

Band 5  Conni reist ans Mittelmeer

Band 6  Conni und der verschwundene Hund

Band 7  Conni rettet Oma

Band 8  Conni und das Geheimnis der Kois

Band 9  Conni und die Jungs von nebenan

Band 10  Conni und das ganz spezielle Weihnachtsfest

Band 11  Conni und das Hochzeitsfest

Band 12  Conni in der großen Stadt

Band 13  Conni und die verflixte Dreizehn

Band 14  Conni und der Dinoknochen

Band 15  Conni und das tanzende Pony

Band 16  Conni und der große Schnee

Band 17  Conni rettet die Tiere

Band 18  Conni und die Detektive

Band 19  Conni und der Ferienzirkus

Band 20  Conni und die Burg der Vampire

Band 21  Conni und die große Eiszeit

Band 22  Conni und das neue Fohlen

Band 23  Conni und die wilden Tiere

Band 24  Conni und das Klassencamp

Band 25  Conni und das Familienfest

Band 26  Conni geht zum Film

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Copyright © by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2015

Umschlag- und Innenillustrationen: Herdis Albrecht

Satz und E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde

ISBN 978-3-646-92763-4

Alle Bücher im Internet unter

www.carlsen.de

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Annas Geheimnis

„Was ist heute eigentlich mit dir los?“, fragt Conni, als sie mit Anna von der Schule nach Hause läuft.

Doch ihre Freundin antwortet nicht.

„Ich hab dich was gefragt!“, ruft Conni.

Anna schaut nicht mal auf. Mit verträumtem Blick trabt sie neben ihr her.

„ANNA!“ Conni bleibt stehen.

Nicht mal das bemerkt Anna. Sie läuft einfach weiter. Die Schultasche wippt auf ihrem Rücken.

Conni schaut an sich hinunter. Sie hat sich doch nicht etwa in Luft aufgelöst? Aber Hände, Beine, Füße: alles ist noch zu sehen.

Also sprintet Conni Anna hinterher, überholt sie und stellt sich ihr einfach in den Weg.

„Sag schon!“, fordert sie.

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„Hä?“ Anna schaut sie an, als sähe sie Conni gerade zum ersten Mal.

„Was ist los?“, fragt Conni noch einmal.

„Nichts“, sagt Anna. „Gar nichts! Was soll denn los sein?“

„Du bist in Gedanken woanders. Den ganzen Tag schon!“ Conni grinst. „Wahrscheinlich beim Reiten, was?“

„Nee“, murmelt Anna. „Übrigens, ich komm heute nicht.“

„Du kommst nicht?“ Conni kann es nicht fassen. Anna lässt sonst nie eine Reitstunde ausfallen.

„Ich habe heute was vor, was ganz Wichtiges“, rutscht es Anna heraus.

„Was denn?“

„Überraschung!“, ruft Anna.

„Etwas Schönes?“, fragt Conni. Obwohl das ja klar ist, so wie Anna strahlt.

„Was ganz doll Schönes! Noch viel toller als Reiten!“ Anna wird rot. „Aber ich verrate dir’s erst, wenn es geklappt hat.“

Conni lacht. „Los, raus mit der Sprache!“

Anna presst die Lippen fest aufeinander und schüttelt den Kopf.

Conni schnappt nach Luft. „Also, bist du jetzt meine beste Freundin oder nicht?“

„Bin ich“, sagt Anna. „Trotzdem!“

Lachend biegt sie in ihre Straße ein. Conni starrt ihr hinterher. Das darf ja wohl nicht wahr sein!

Nach ein paar Schritten dreht sich Anna noch einmal um. Sie winkt kurz und hüpft dann ausgelassen davon.

So was Fieses! Wie kann Anna sie nur so auf die Folter spannen? Conni überlegt. Etwas ganz Tolles? Besser als Reiten? Was soll denn das sein? Etwas Besseres als Reiten gibt es für Anna doch gar nicht! Oder?

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Am nächsten Tag staunt Mama nicht schlecht, als Conni extra früher zur Schule losgeht.

„Ist denn heute irgendetwas Besonderes?“, fragt sie.

„Das will ich ja rauskriegen“, ruft Conni und ist schon verschwunden.

Als sie in der Schule ankommt, ist Anna natürlich noch nicht da. Typisch!

„Weißt du, was Anna gestern gemacht hat?“, fragt sie, kaum dass Billi ins Klassenzimmer kommt.

„Hattet ihr nicht Reiten?“, fragt Billi zurück.

Die hat also auch keinen Schimmer.

Eine Minute vor acht kommt endlich Anna ins Klassenzimmer gestürzt.

„Und?“, fragt Conni sofort.

„Ich geh zum Film“, sagt Anna und strahlt.

„Oh, du gehst ins Kino“, sagt Billi. „Und was willst du sehen?“

„Mich“, sagt Anna und schiebt ihre Brille hoch.

„Du bist im Kino zu sehen?“ Conni meint sich verhört zu haben.

„Na ja, jetzt noch nicht“, nuschelt Anna. „Aber bald!“

Bevor Conni nachfragen kann, begrüßt Frau Reisig ihre Klasse schon mit einem lauten „Guten Morgen!“.

„Guten Morgen, Frau Reisig“, tönt es zurück.

„Los, erzähl doch mal!“ Conni flüstert zwar, aber Frau Reisig hat ihre Ohren und Augen wie immer überall.

„Ich hab das Gefühl, Conni kann es kaum erwarten, ihre Hausaufgaben vorzulesen“, meint die Lehrerin prompt.

Conni schluckt. „Wir hatten Hausaufgaben auf?“

Au Backe, die hat sie gestern völlig vergessen.

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Billi versucht ihr schnell noch ihr Heft rüberzuschieben. Aber auch das hat Frau Reisig gesehen.

„Dann Anna“, sagt sie.

„Meine Mama hat mir eine Entschuldigung geschrieben“, sagt die und kramt in ihrer Tasche.

Frau Reisig atmet tief durch. „Okay. Ist hier irgendjemand außer Billi, der Hausaufgaben gemacht hat?“

Als darauf alle Finger hochgehen, bekommen Frau Reisigs Wangen ein wenig Farbe: ein freundliches Zartrosa. Also nichts im Vergleich zu Conni, die vor lauter Peinlichkeit glühend rot geworden ist. Lava ist nichts dagegen.

Conni bleibt also nichts anderes übrig, sie muss auf die große Pause warten. Und wie immer, wenn man wartet, stehen die Uhren still. Die Zeiger der großen Wanduhr sind wie festgeklebt. Kaum zu glauben, dass sie, als es endlich zur großen Pause gongt, doch auf 9.35 h stehen.

Jetzt muss Anna aber alles erzählen. Und zwar bevor sie von ihrem Pausenbrot abbeißt. Das tut Anna auch. Anscheinend konnte sie es ebenso wenig erwarten wie Conni.

„Also, ich war gestern bei einer Agentur“, platzt sie los. „Bei der kann man sich bewerben, wenn man Filmstar werden will. Die machen Fotos und fragen einen aus. Casting nennen die das.“ Anna strahlt und spricht gleich weiter. „Und wenn nun Leute einen Film drehen wollen, dann fragen sie die Agentur und die zeigen ihnen die Fotos von mir und …“

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„… dann ist klar, dass Anna Brunsberg die Hauptrolle spielen muss“, ergänzt Billi den Satz.

„Ja!“, seufzt Anna. „Ist das nicht toll?“

„Hat denn schon jemand deine Fotos gesehen?“, fragt Conni.

„Nö, das kommt noch“, sagt Anna. „Aber bestimmt ruft die Agentur bald an. Die Filmleute machen nämlich noch ein eigenes Casting. Dann aber vor laufender Kamera. Und wenn die mich dann sehen, kriege ich sicher eine Rolle!“

„Wow!“, sagt Conni. „Das ist ja cool!“

„Genau!“, sagt Anna und beißt nun endlich doch in ihr Salamibrot.

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Filmstars

Conni hat die ganze Sache schon fast vergessen, als Anna eines Tages mit roten Wangen zur Schule kommt.

„Ich bin eingeladen“, japst sie. „Zum Casting!“

Außer Atem lässt sie sich auf ihren Stuhl plumpsen. „Für einen richtigen Kinofilm! Ist das nicht toll?“ Sie strahlt über beide Ohren. „Wenn mich dann alle im Kino sehen, werde ich noch richtig berühmt!“

Conni lacht. „Oje, dann kann man nirgends mehr mit dir hingehen, ohne dass sich alle nach dir umdrehen!“

„Genau“, nickt Anna. „Und alle werden euch beneiden, dass ich eure Freundin bin.“

„Na, hoffentlich sind wir dir dann noch gut genug“, sagt Billi ein wenig spitz.

„Aber klaro“, meint Anna. „Was denkst du denn?“

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Auch in der Pause kann Anna über gar nichts anderes reden. „Überhaupt zu so einem Casting eingeladen zu werden, ist was ganz Besonderes. Da können nicht alle hin. Dafür braucht man eben eine Agentur!“

Umso erstaunter ist Anna dann, als in der Schule am Schwarzen Brett ein Poster klebt:

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„Ein ganz normaler Prinz?“ Anna kann es nicht fassen. „Aber das ist ja das Casting, wo ich auch hingehe!“

„Was sind denn Komparsen?“, fragt Conni.