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Table of Contents

Titel

Impressum

Vorwort und Erstes Kapitel

Zweites Kapitel: Das Schiff

Drittes Kapitel: Die Herren von Merk

Viertes Kapitel: Die Auserwählten

Fünftes Kapitel: Merk

Sechstes Kapitel: Der Sklavenmarkt

Siebtes Kapitel: Begegnungen

Achtes Kapitel: Diplomatie der Lügen

Neuntes Kapitel: Zerplatzte Träume

Zehntes Kapitel: Eine neue Welt

Elftes Kapitel: Die Bestien von Kerion

Zwölftes und Dreizehntes Kapitel: Der Bericht des Grauens

Vierzehntes Kapitel: Die Hölle von Hardes!

Fünfzehntes Kapitel: Der Zwischenfall

Sechzehntes Kapitel: Götterdämmerung

Siebzehntes Kapitel: Invasion

Siebzehntes Kapitel Nummer 2: Zwiespältige Gefühle

Achtzehntes Kapitel: Fremde Welten, fremde Wesen

Neunzehntes Kapitel: Noch mal der Höllenplanet

Zwanzigstes Kapitel: Neue Aussichten

Einundzwanzigstes Kapitel: Das Leben auf Merk

Zweiundzwanzigstes Kapitel: Unheilvolle Anzeichen

Dreiundzwanzigstes Kapitel: Aufruhr in der Oase

Vierundzwanzigstes und Fünfundzwanzigstes Kapitel: Zeit der Veränderungen

Sechsundzwanzigstes Kapitel: Überraschende Wendungen

Siebenundzwanzigstes Kapitel: Abschied und Neuanfang

Achtundzwanzigstes Kapitel: Der Neuanfang

Nachwort

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John Barns

 

 

 

Das Sklavenschiff

 

 

 

Science-Fiction-Roman

 

 

DeBehr

Copyright by John Barns

Herausgeber: Verlag DeBehr, Radeberg

ISBN: 978-3-95753-278-7

Erstauflage: 2016

Grafik Copyright by Fotolia by fergregory

 

Vorwort

Als im Jahre 1974 die ersten Nachrichten über die Existenz unserer Rasse vom großen Radioteleskop in Puerto Rico ins All gesendet wurden, ahnte niemand, was für Folgen sich daraus ergeben würden. Das SETI-Projekt war dazu gedacht, endlich die Frage zu beantworten, ob wir allein sind im All.

Nun, fast fünfzig Jahre später, wurde die Frage auf eine Art und Weise beantwortet, wie wir sie uns in den kühnsten Träumen nicht vorstellen konnten. Wie oft hatte man die Menschen davor gewarnt, dass sie noch nicht so weit seien, sich einer überlegenen Intelligenz entgegenzustemmen. Hätte man bloß auf die Warnungen gehört.

Einst lebten mehr als 7 Milliarden Menschen auf unserem Blauen Planeten. Heute sind wir nur noch wenige, die einer aussterbenden Rasse angehören. Der Rest von uns wurde entführt und versklavt. Wir wurden Opfer unserer eigenen Überheblichkeit. Unser Planet, die einst blühende Erde der Menschen, ist verwüstet. Die großen Städte, einst der Stolz vieler Nationen, liegen in Trümmern. Anklagend und stumm zeigen die Ruinen, was hier einst geschah. Menschen findet man hier kaum noch und wenn, dann sind sie von den Ereignissen jener Tage gezeichnet und traumatisiert. In den einst geschäftigen Einkaufszentren und Parks herrscht gespenstische Stille. Der Mensch, einst die dominierende Spezies, wurde an den Rand seiner Ausrottung gebracht. Was von unserer Spezies noch übrig ist, hat sich in kleinen Gruppen zusammengefunden. Doch ist das überhaupt noch ein Leben, oder eher ein dahinvegetieren? Ist dies das Ende des Menschen auf Erden?

Diese wenigen haben den Horror überlebt, der aus den Tiefen des Alls die Erde heimsuchte. Zwar scheint die Zeit vorbei zu sein, dass sie wiederkommen, doch allein das Wissen, dass es jene Wesen gibt, erzeugt bei vielen ein Gefühl der Angst und Beklemmung. Gerade in den großen Städten haben sich diese Ereignisse in die Seelen der Menschen eingebrannt. Die Angst vor den Bestien.

Das sind die Wesen aus den Tiefen der Galaxis, die zum Abschaum gehören und doch dazu beitragen, dass sich das Leben dort verbreitete. Sie nennen sich die Herren von Merk, eher bekannt als die Sklavenhändler der Galaxis.

Ich bin einer der wenigen, die überlebten. Ich bin einer von jenen, der auf den Schiffen der Herren von Merk als Mithelfer für die Ausrottung der Menschheit für deren Zwecke eingesetzt wurde. Ich diente ihnen, um zu überleben und verriet meine eigene Rasse.

Wenn ich heute über diese dunklen Tage der Menschheit berichte, dann kann ich es nur, weil ich jemanden an meiner Seite habe, der mir hilft, die Schatten des Schreckens zu verdrängen. Sie ermutigte mich, diese Geschichte zu erzählen, deren Ursprung doch so harmlos begann und so viele schreckliche Erinnerungen beinhaltet.

 

Erstes Kapitel: Wie alles begann

„Mein Name ist Michael Green. So zumindest hieß ich einst, als ich noch auf der Erde lebte. Ursprünglich stamme ich aus Iowa im Mittleren Westen der USA, einem kleinen Ort namens Red Oak. Hier verbrachte ich eine glückliche Kindheit. Red Oak, das ist eine verschlafene Kleinstadt ohne große Besonderheiten, wie so viele hier auf dem Lande. Mein Vater war wie viele ein ganz normaler Farmer, der versuchte, sich mit Viehzucht über Wasser zu halten. Eigentlich gab es nichts, was dieses verschlafene Nest hervorhob oder gar für Touristen und Besucher interessant machte. Ich hingegen fühlte mich hier wohl. Niemals konnte ich mir vorstellen, an einem anderen Ort zu leben. Ich war einfach zufrieden mit meinem Leben. Ich wuchs heran und es stand fest, dass ich eines Tages die Farm übernehmen sollte.

Das änderte sich schlagartig, als ich in einer klaren Sommernacht wie schon so oft in den Himmel schaute. Ja, mich faszinierten die Sterne und der Wunsch, sie zu besuchen, brandete erstmals in mir auf. Hätte ich ihn mir bloß verkniffen. Im Nachhinein bereue ich es. Doch möchte ich den Ereignissen nicht vorgreifen, die mich zu den Sternen führten. Ich lebte in jenen Tagen, da der Mensch sich anschickte, erstmals den Fuß auf einen anderen Planeten zu setzen.

Der Mars, unser direkter Nachbar im All sollte ein Ableger der Menschheit werden. Schon seit Jahren gab es diesen ehrgeizigen Plan, doch gab es Ereignisse, die den Aufbruch ins All immer wieder verzögerten, sodass ich eben in jener Generation lebte, welche Zeuge dieser Pioniertat wurde.

Als jenes Shuttle vom Raumfahrtzentrum in Florida abhob, um die mutigen Männer und Frauen in die Erdumlaufbahn zu bringen, wo das große Schiff wartete, jubelte das ganze Land. Wie gerne wäre ich doch an Bord dieser Fähre gewesen. Innerhalb weniger Stunden wurde das Schiff erreicht und alle warteten gespannt auf den Start des ersten Kreuzers, der sie innerhalb eines halben Jahres zum roten Planeten bringen würde.

Als der Start freigegeben wurde, war es in Red Oak bereits dunkel und ich rannte nach draußen, um den Start von dort zu verfolgen. Mein Blick glitt zum Himmel und ich sah jenes längliche Objekt, das sich anschickte, Geschichte zu schreiben. Ich sah, wie aus seinem Heck eine helle Flamme schlug und es rasch in Richtung des westlichen Horizonts verschwand. In Gedanken weilte ich bei der Besatzung und ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige Junge auf der Welt war, der diesen Traum hatte.

Noch während ich so zum Himmel sah, fanden meine Augen einen weiteren Lichtpunkt, der sich dort rasch bewegte. Was war das denn? Wie konnte das sein? War es ein niedrig fliegender Satellit, der von dort oben auf mich herabschaute? Ich wusste, dass es solche künstlichen Trabanten gab, denn ich hatte sie schon oft gesehen. Doch dieses Objekt war etwas anderes. Es wurde größer und größer. Mir wurde klar, dass es auf uns zukam.

War es ein Flugzeug, das ich übersehen hatte? Ein Blick genügte, um diese Möglichkeit auszuschließen, denn Flugzeuge hatten ja Positionslichter. Das war hier nicht der Fall. Also musste es etwas sein, das aus dem All kam. Wieder kam mir ein Gedanke. Es konnte ja ein Meteor sein, der in Richtung Erde raste.

Fasziniert heftete sich mein Blick auf den größer werdenden Punkt, der anscheinend genau in meine Richtung flog. Schon machte sich eine Welle der Angst bei mir breit, denn sollte es sich um einen Meteor handeln, würde er bei seiner jetzige Flugbahn in Iowa niedergehen und vielleicht sogar Red Oak treffen. Wenn er einschlug, würde es sicher einen großen Krater geben und ich beschloss, der Erste vor Ort zu sein. So sehr ich hoffte, dass er nicht allzu weit von meinem Heimatort einschlagen würde, so hatte ich doch Angst vor der Zerstörung, die er anrichten könnte. Ich kannte ja die Bilder vom Beringerkrater in Arizona, wo einst ein solcher Meteor vor vielen Tausend Jahren ein großes Loch in den Boden gestanzt hatte. Schon meinte ich, den Knall zu hören, als etwas Seltsames geschah:

Das Objekt wurde langsamer, um nach kurzer Zeit fast zum Stillstand zu kommen. Somit konnte es kein Meteor sein. Hatte sich etwa ein Shuttle verflogen? Auch diese Möglichkeit verwarf ich augenblicklich, da es sicher gelandet wäre. Dieses Objekt aber schwebte über unserer Gemeinde. Noch war es zu dunkel, um seine genauen Umrisse zu erkennen, das aber würde sich ändern, sobald es hell wurde.

So rasch es ging begab ich mich ins Haus meiner Eltern, um ihnen von meiner Beobachtung zu berichten. Doch anstatt mir zu glauben, befanden sie, dass es an der Zeit sei, ins Bett zu gehen. Sie taten das Ganze mit einer Ausgeburt meine Fantasie ab. Dabei hätte es gereicht, wenn sie nach draußen gegangen wären, um es zu sehen. Doch meine Eltern waren halt so. Sie interessierte nur, was für sie wichtig war und nicht mehr. Wäre das Objekt auf unserem Land gelandet, ja, dann hätte das völlig anders ausgesehen. So aber blieben sie im Haus und wir gingen schlafen. In dieser Nacht war kaum an Schlaf zu denken. Immer wieder ging ich zum Fenster und schaute hinaus. Da es sehr dunkel war, konnte ich das seltsame Objekt nur schemenhaft sehen.

Mitten in dieser Nacht wurden wir vom Heulen der Polizeisirenen aus dem Schlaf gerissen. Wieder eilte ich zum Fenster und sah die roten und blauen Blinklichter unzähliger Polizeiwagen. Wie ein leuchtender Lindwurm schlängelten sich die Wagen in Richtung Red Oak. Zudem lag ein unheilvolles Brummen in der Luft, das von herannahenden Hubschraubern stammte.

Jetzt hielt mich nichts mehr im Haus. Rasch kleidete ich mich an und begab mich vor die Türe unseres Hauses, wo auf mich eine Überraschung wartete.

„Begeben Sie sich bitte sofort ins Haus“, befahl mir ein unbekannter Mann in der Uniform der US-Navy. Ich erstarrte regelrecht vor Schreck, denn der Mann hatte in einer Weise gesprochen, die den Ernst der Lage ausdrückte. Zögernd befolgte ich dem Befehl, jedoch nur, um aus dem Fenster meines Zimmers das weitere Geschehen zu verfolgen.

Inzwischen hatte sich rund um das unbekannte Objekt ein Heerlager von Fahrzeugen gebildet. An Hand der Waffen auf den Fahrzeugen konnte ich erkennen, dass es sich hierbei überwiegend um Militärfahrzeuge, aber auch um Radio- und Fernsehsender handelte.

Noch immer schwebte das riesige Schiff regungslos über der weiten Ebene in der Nähe des Ortes. Obwohl ich mehrere Meilen von ihm entfernt war, konnte ich die fremdartigen Aufbauten erkennen. Jetzt im Licht der aufgehenden Sonne sah ich den metallischen, grauen Farbton, was der Szene einen gespenstigen Eindruck verlieh. Eines war nun klar: Dieses Schiff stammte nicht von der Erde. Damit war die uralte Frage geklärt, ob wir allein im Universum waren. Doch was wollten die Fremden von uns? Waren es Wesen, die uns freundlich oder feindlich gesinnt waren? Die Spannung stieg, während sich nichts am Schiff tat. Es schien nur regungslos dort zu schweben, so als ob es abwarten würde, wie man auf seine Ankunft reagierte.

Mitten in diese Beobachtungen riefen mich meine Eltern, damit ich zum Frühstück nach unten käme. Das aber passte mir so gar nicht, denn zu sehr faszinierte mich das unbekannte Objekt. Es war, als würde es mich in seinen Bann ziehen und nach mir rufen. So blieb ich auf meinem Zimmer und starrte weiter aus dem Fenster, in der Hoffnung, nichts zu verpassen.

Die Zeit verging und dann endlich geschah das, worauf ich gehofft hatte. Es tat sich etwas an dem Schiff. Es senkte sich noch weiter herab und dann öffnete es sich.

Eine Art Rampe schob sich wie eine lange Zunge langsam in Richtung des Bodens. An dessen oberem Ende schoben sich zwei gewaltige Tore auseinander und gaben den Blick ins Innere des hell erleuchten Körpers frei. Aus diesem schien nun ein kleineres Fahrzeug die Rampe hinunter zu gleiten. Die Spannung nahm bei allen Anwesenden zu, als es am Ende der Rampe zum Stillstand kam. Gab es nun den ersten Kontakt zwischen den Unbekannten und der Menschheit? War der Moment gekommen, auf den man so lange gewartet hatte?

Nun öffnete sich eine Luke an dem unbekannten Gefährt und hervor kam ein Wesen, das dick in einem Art Raumanzug, ähnlich unseren eigenen Astronauten, vermummt war. Es schien also unsere Luft nicht atmen zu können. Mir fiel auf, dass es über mindestens sechs Gliedmaßen verfügte. Vier davon schienen Arme zu sein. Die Umherstehenden starrten es stumm an, so als ob es ein Wesen aus einer fremden Welt sei. Schlagartig fiel mir auf, dass dem ja auch so war.

Das Wesen sah sich um. Es schien ebenso wie die Menschen in seiner Nähe verunsichert zu sein, denn es zögerte. Wer würde den ersten Schritt, den ersten echten Kontakt wagen?

Ein Jeep löste sich aus der Masse der Fahrzeuge und fuhr nun auf das Wesen zu. Rasch holte ich mir mein Fernglas, um diesem Moment genauer beizuwohnen.

Eine Art General der Army stieg aus und ging auf das Wesen zu. Als er vor ihm stand, salutierte er. Das Wesen schien ihn anzusehen. Dann hob es eines seiner vier Arme und reichte ihn dem Mann. Ich atmete erleichtert auf, da ich schon eine feindliche Geste befürchtet hatte. Das also war er, der historische Moment. Ein Mensch und ein Wesen aus den Tiefen des Alls nahmen den ersten Kontakt auf. Lange hatte ich mir vorgestellt, das dieser Augenblick in einem größeren Rahmen vollzogen würde und daher war ich von der Schlichtheit des Moments etwas enttäuscht.

Das Wesen schien sich die Hand des Mannes genauer anzusehen, denn es betrachte sie lange. Ganz plötzlich aber sollte sich alles verändern, denn das Wesen ließ die Hand des Mannes los und griff stattdessen nach dem Hals des Mannes. Dieser schien sich zu wehren, doch das Wesen ließ ihn nicht los. Im Gegenteil: Durch den Griff behindert wurde der Mann zum Fahrzeug geführt, wo man ihn gewaltsam zwang, einzusteigen. Auch das fremde Wesen folgte ihm. Die Luke verschloss sich, das Fahrzeug glitt die Rampe hinauf, die großen Tore des Schiffs schlossen sich und die Rampe wurde eingezogen.

Noch immer schienen alle von den Geschehnissen gebannt zu sein, denn niemand regte sich. Wieder verging einige Zeit. Es mögen Minuten oder auch ein Stunde vergangen sein. Dann öffnete sich am Schiff eine kleine Luke und etwas wurde herausgeworfen. Kaum dass das Bündel den Boden erreicht hatte, raste ein weiterer Jeep an die Stelle und barg es. Wie ich später erfuhr, war es die Uniform des Mannes gewesen. Er selbst schien sich weiterhin im Innern des Schiffes aufzuhalten. Was man dort mit ihm anstellte, konnte ich nur vermuten.

Es passierte nun gar nichts Weiteres, nur das Schiff blieb weiterhin regungslos an Ort und Stelle, auch die anderen Fahrzeuge. So malte ich mir die verschiedenen Szenarien aus, was dort im Innern geschah. Eine starke Erregung aus einer Mischung von Angst und Erwartung machte sich in mir breit. Ich bin mir sicher, dass es allen Anwesenden ebenso erging. Was würde als Nächstes passieren? Würde das Schiff die Erde mit dem Mann verlassen? Die Antwort kam plötzlich und unerwartet.

Wieder schob sich die Rampe in Richtung des Bodens und schon erwartete jeder, dass sich das kleine Fahrzeug zeigen würde, als sich dort eine augenscheinlich menschliche Gestalt zeigte, die langsam wie in Trance die Rampe hinunterging. Es musste dieser Mann sein.

Ich presste meine Augen nun ganz fest an die Okulare meines Fernglases, um ihn genauer zu betrachten. Deutlich konnte ich den Mann sehen. Statt seiner Uniform war er in einen silbrig schimmernden Anzug gekleidet. Das aber war es nicht, was mir einen Schrecken einjagte, sondern das, was sich am Hals des Mannes befand: ein metallischer Ring, der mit einer Art Bügel verbunden war, der sich über seinen Kopf schob. An diesem Bügel erkannte ich kleine Drähte, die wohl mit seinem Schädel verbunden waren. Wollten die Wesen so versuchen, Kontakt mit uns Menschen aufzunehmen? Es schien so.

Inzwischen hatte der Mann das Ende der Rampe erreicht und wurde sofort zu einem Fahrzeug geführt, das anschließend mit hohem Tempo davonfuhr. Mit dieser Szene endeten die Ereignisse des Tages, denn die Rampe wurde wieder eingezogen und das Schiff verschlossen. Nichts rührte sich mehr und nur der Sperrring der irdischen Fahrzeuge blieb erhalten. Ich war mir sicher, dass man den Mann so rasch wie möglich zur Untersuchung fortgebracht hatte.

Erneut riefen mich meine Eltern und erst jetzt folgte ich ihrer Aufforderung. Es gab ja noch anderes auf der Farm zu tun. Das, was da vor unserer Haustüre geschah, schien sie nicht zu berühren. Für sie ging die Arbeit auf der Farm vor. Auch ich musste mich nun diesen Arbeiten widmen. Dennoch sah ich, so oft es ging, hinaus, doch es geschah nichts, was für mich von Interesse gewesen wäre, mit einer Ausnahme: Die Nachricht, dass Außerirdische hier gelandet waren, verbreitete sich wie ein Lauffeuer rund um den Globus. Im Umkreis unseres kleinen, verschlafenen Ortes entstand binnen kürzester Frist ein Heerlager. Aus allen Ländern der Erde sah man die Übertragungswagen der Radio- und Rundfunkstationen. Ihre Zahl ging in die Tausende. Sie alle hatten nur einen Traum. Sie wollten die Story ihres Lebens machen. So klein unser Ort auch war, für eine Sache waren wir schon immer zu haben: gute Geschäfte. Zunächst war es der Besitzer des kleinen Ladens, der schlagartig erkannte, dass er das Geschäft seines Lebens machen konnte. Mit seinem fast schrottreifen Lieferwagen fuhr er zu den Belagerern und bot ihnen Getränke und kleine Imbisse an, natürlich zu weit überhöhten Preisen. Dennoch wurden ihm die Waren aus der Hand gerissen.

Auch andere erkannten nun, dass man hier gut verdienen konnte und boten Unterkünfte oder auch Touren rund um das Sperrgebiet an. Einige ganz Findige gingen sogar noch weiter und druckten Flugtickets mit dem Raumschiff zu den Sternen. So skurril die Idee auch war, selbst diese Flugscheine fanden ihre Abnehmer. Solange das Schiff hier weilte, war das völlig in Ordnung, doch mussten diese Betrüger auf der Hut sein, wenn das Schiff wieder verschwand, ohne dass man an Bord gelangte. Spätestens dann würde der Schwindel auffliegen und die Betrogenen ihr Geld zurückverlangen. Sie konnten nur hoffen, dass es nicht plötzlich geschah, denn im Umgang mit Betrügern gab es kein Verständnis. So wie einst im Wilden Westen würde man sie schneller ins Gefängnis sperren, als sie fliehen konnten.

 

So vergingen einige Tage. Zwar wurde das Raumschiff des Nachts von unzähligen Scheinwerfern angestrahlt, doch das war auch alles. Ansonsten rührte sich nichts. Sicher, in Sondersendungen und den Nachrichten war die Ankunft der Fremden das Thema Nummer eins, aber alles was die Reporter berichteten, waren reine Mutmaßungen. Zwischen den Sondersendungen füllte man die Sendezeit mit Filmen von Aliens jeder Art.

Eine Woche verging und wie die Menschen nun mal sind, gewöhnten sie sich langsam an den Anblick über Red Oak. Der Ort wurde zum Touristenmagneten und clevere Geschäftsleute machten ein Vermögen. Ihnen war es recht und sie hofften, dass die Außerirdischen noch lange blieben.

An einem dieser Tage bekamen meine Eltern plötzlich Besuch von einem Unbekannten. Zu diesem Zeitpunkt war ich mit Arbeiten auf der Farm beschäftigt, sodass ich dem Gespräch nicht folgen konnte. Das änderte sich jedoch, als meine Eltern nach mir riefen. Ich eilte herbei. Kaum dass ich eintrat, salutierte der Mann in Uniform vor mir. Ich war verwirrt. Was hatte das zu bedeuten?

„Mister Michael Green?“, fragte er mich.

„Ja, ich bin Michael Green“, bestätigte ich.

„Ich bin Sergeant Brown. Der Präsident schickt mich zu Ihnen, um Ihnen das hier zu geben.“ Er zog einen Briefumschlag aus der Tasche und übergab ihn mir. Ich öffnete ihn.

„Sehr geehrter Mister Michael Green,

 sicher wundern Sie sich, dass ich ausgerechnet Sie um einen Dienst für Ihr Land ausgewählt habe. Das ist aber kein Zufall. Sie werden sicher über die Vorkommnisse in Red Oak unterrichtet sein. Was sie aber nicht wissen, ist die Tatsache, dass Sie zusammen mit weiteren zehn Personen per Zufallsgenerator ausgewählt wurden, um als Delegation unseres Landes an Bord des Raumschiffes zu gehen. Dieser Wunsch wurde uns zumindest so von General Linnecker im Auftrag der Fremden übermittelt. General Linnecker ist der Mann, den die Fremden ja in ihr Schiff brachten und dort zum Zweck der Kommunikation mit uns Menschen so verkabelt haben, dass sie über ihn mit uns sprechen können. Betrachten Sie Ihre Wahl als besondere Auszeichnung, denn schließlich vertreten sie von nun an die Interessen unseres Landes im interstellaren Austausch. Ich kann Sie nicht zwingen, meinem Wunsch zu entsprechen, bitte Sie aber dennoch ihm zu folgen.

Sollten Sie einverstanden sein, werden Sie von Sergeant Brown zusammen mit den anderen Ausgewählten zum Schiff gebracht.

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen,

Ihr

Daniel Wilston

(Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika)“

Ich schaute den Brief, dann meine Eltern und zuletzt Sergeant Brown an. Ich konnte nicht fassen, was ich da gerade gelesen hatte. Freude und Angst erfüllten mich. Dann aber sah ich den Blick meiner Eltern und spürte ihre Bedenken. Er war voller Angst und Sorge um mich. Ich zögerte noch einen Moment, um mich dann doch dem Wunsch unseres Präsidenten zu fügen. Ich nahm meine Mutter in den Arm.

„Es tut mir leid, Mutter, aber wenn dies meine Bestimmung ist, dann werde ich ihr folgen. Unser Land braucht mich.“

Dann sah ich meinen Vater an.

„Ich weiß nicht, was mich erwartet, aber egal was passiert, ich werde an euch denken.“

Nun wandte ich mich Sergeant Brown zu.

„Ich packe rasch das Notwendigste zusammen“, merkte ich an. Der Mann schüttelte den Kopf.

„Das wird nicht nötig sein, denn wie sie gesehen haben, werden sie im Schiff vermutlich völlig neu eingekleidet. So haben die Fremden es ja auch mit General Linnecker gemacht. Bitte folgen Sie mir nun.“

Er hatte recht, wir sollten es kurz machen. So wandte ich mich von meinen Eltern ab und wir verließen das Haus. In einem offenen Jeep ging es über die ausgefahrenen holprigen Straßen in Richtung des Schiffes. Das Militär hatte dafür gesorgt, dass niemand uns behelligte und doch sah ich Tausende von Menschen am Rande der Straße. Ich kannte solche Szenen nur von unseren Astronauten, wenn sie zur Startrampe des Shuttles im traditionellen, silberfarbenen Bus gebracht wurden. Ich war aber kein Astronaut. Schlagartig wurde mir klar, dass ich mich irrte, denn ich würde ja schon bald in ein Raumschiff steigen, das mich zu den Sternen brachte. Ich würde eine Reise antreten, die mich weiter ins All führen würde, als je ein Mensch zuvor vorgedrungen war.

Ich ahnte nicht, dass es sehr lange dauern würde, bis ich erneut zur Erde kam und noch viel länger, bis ich heimkehrte. Das alles lag noch in ferner Zukunft und daher war ich froh, nichts über diese Geschehnisse zu wissen, die das Schicksal für mich bereithielt.

Geschehnisse, die das Schicksal der Menschheit auf dramatischste Weise für immer verändern sollten.

 

Zweites Kapitel: Das Schiff

Die Fahrt dauerte eine ganze Weile und meine Augen fixierten in der Ferne mein Ziel, das unbekannte Schiff. Ich sah aber auch, wie von verschiedenen Seiten kleine Fahrzeuge auf das Objekt zufuhren. Das mussten die anderen Auserwählten sein.

Je näher wir dem Schiff kamen, umso mehr Einzelheiten erkannte ich an seiner Außenhülle. Klobige, bizarr wirkende Kuppeln und Ecken prägten sie. Außerdem sah es meiner Ansicht nach ziemlich verrottet und alt aus. Ganz anders wie ich es aus den Filmen kannte. Einzig allein seine imposante Größe schien hier zu stimmen, denn ich schätze, dass es so um die fünfhundert Meter lang war. Von vorn wirkte es wie ein riesiger Keil mit drei Flügeln. Sein äußerer Zustand glich eher einem Schrotthaufen, als einem Gefährt, das sich im Weltraum bewegte.

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als wir an der ausgefahrenen Rampe anhielten. Ich sah hinauf zu dem gähnenden Eingang dort oben. In diesem Moment ahnte ich noch nicht, dass es für mich die Pforte zur Hölle werden sollte. Ich war innerlich so erregt, dass ich wie in Trance handelte und nicht mehr klar denken konnte. Wie unter Hypnose stieg ich aus dem Wagen und begab mich auf die Rampe. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie sich wie ein Fließband bewegte. Ein letzter Blick zurück auf den salutierenden Sergeant, dann glitt mein Blick nach vorn, dem wartenden Schlund entgegen.

In diesem Moment nahm ich für sehr lange Zeit Abschied von meiner Heimat Red Oak!

Es dauerte einige Minuten, in denen mich die Rampe zusammen mit den anderen Auserwählten dem Schiff immer näher brachte. Dann war es soweit: Ich erreichte die geöffnete Luke und vor mir sah ich erstmals den hell erleuchteten Raum des Schiffes: Ein Wesen, eingehüllt in eine Art Raumanzug, trat mir entgegen und zeigte mir mit Gesten, dass ich ihm folgen sollte. Es ging zu einer weiteren metallisch glänzenden Türe, die sich lautlos vor mir öffnete. Ich gelangte in einen tristen, hellen Raum ohne jede Einrichtung. Hier trat mir ganz unerwartet jener Mensch entgegen, von dem ich bereits gehört hatte. Vor mir stand General Linnecker. Aber wie sah er aus?

Ich war entsetzt, als ich jenen Bügel über seinem Kopf sah, von dem augenscheinlich dünne Drähte in seinen Kopf führten. Auch bemerkte ich seinen stumpfen Blick und es kam mir so vor, als wäre er nur eine lebende Hülle ohne eigenes Leben.

„Mister Green?“, fragte er mich und der monotone Klang seiner Stimme hatte so gar nichts Menschliches an sich, was meinen zuvor gewonnenen Eindruck noch verstärkte. Ich nickte nur, doch zu meinem Erstaunen wiederholte er die Frage nach meinem Namen und fügte hinzu:

„Bestätigen Sie meine Frage mit Ihrer Stimme, da die Besatzung dieses Schiffes die menschlichen Gesten nicht deuten können.“ Ich tat, wie er es wünschte, und kam mir dabei vor, als würde ich mit einer Maschine und nicht mit einem Menschen sprechen.

Erste Zweifel an meiner Entscheidung, zu den Ausgewählten zu gehören, kamen auf, da ich befürchtete, schon bald ein Wesen ohne eigenen Willen, wie der General, zu sein. Doch wie sich später zeigen sollte, irrte ich mich.

„Ich mag äußerlich noch General Linnecker sein, doch fortan sprechen Sie mich als Ihren Kommunikator an, denn Namen, wie wir auf der Erde sie kennen, gibt es an Bord dieses Schiffes nicht. Auch Sie werden schon bald nicht mehr als Michael Green, sondern mit ihrer Nummernbezeichnung gerufen werden.“

Ich sah ihn voller Sorge an. Schlagartig wurde mir klar, dass es Michael Green bald nicht mehr geben würde. Erneut überfielen mich Zweifel an meiner Entscheidung. Ich sollte nicht groß zum weiteren Nachdenken kommen, denn ohne Vorwarnung öffnete sich eine weitere Tür.

„Folgen Sie mir“, forderte der General mich auf. Zögernd kam ich dem Befehl nach. Wir gingen durch die Türe in einen weiteren Raum, der im Gegensatz zum Raum, aus dem wir kamen, voller unbekannter Maschinen und Geräte war. In der Mitte stand eine metallische Liege, zu der mich Linnecker führte.

„Legen Sie sich da hin. Sie werden in wenigen Sekunden schlafen. Das ist erforderlich, damit Sie die Anpassung an die Bedingungen hier im Schiff überstehen.“

Ich kam seinem Befehl nach. Als ich mich auf die Liege legte, fühlte sie sich kalt und hart an. Ich wollte noch etwas sagen, als mir schwarz vor Augen wurde und ich das Bewusstsein verlor.

Die Zeit verging und ich bekam nicht mit, was man mit mir anstellte. Waren es Minuten oder Stunden, die ich auf der Liege verbrachte? Ich weiß es nicht. Als ich wieder erwachte, wollte ich mich bewegen, doch irgendetwas hinderte mich daran. Als ich die Augen aufschlug, konnte ich nicht richtig sehen. Wie durch einen Nebel nahm ich die Umgebung wahr. Auch schien ich noch gefesselt zu sein. Was hatte man mit mir nur angestellt? Urplötzlich hörte ich eine Stimme. Sie kam nicht von außen, sondern schien direkt in meinem Kopf zu sein.

„Gx351, lass dir Zeit, dich an dein neues Sein zu gewöhnen. Deine Augen müssen sich so wie dein ganzer Körper erst an die neue Umgebung anpassen. Hierzu gehört auch, dass wir nun direkt mit dir in Kontakt treten können.“

Ich war verwirrt und wollte sprechen, doch es schien, als sei meine Stimme nicht mehr vorhanden.

„Hier im Schiff brauchst du dein Sprachorgan nicht benutzen. Es reicht, wenn du deine Gedanken formulierst, wenn du mit uns kommunizieren willst. Deine Sprache wirst du nur benutzen, wenn du mit anderen deiner Rasse in Kontakt treten sollst.“

„Wer seid ihr und was wollt ihr von mir oder den Menschen?“, versuchte ich zu sprechen, doch wieder versagte meine Stimme. Dennoch bekam ich eine sofortige Antwort.

„Man nennt uns die Herren von Merk“, begann die unbekannte Stimme in meinem Kopf und fuhr fort: „Wird sind als Händler in der Galaxis bekannt. Stets sind wir auf der Suche nach neuen Welten und Handelsgütern. Vor einiger Zeit fingen wir ein Signal auf, das von diesem Planeten stammte. Bisher kannten wir dein Sonnensystem nicht, da es gut versteckt in einer riesigen Gesteinswolke verborgen lag und daher das Zentralgestirn nach außen hin nicht sichtbar war. Sonst hätten wir deine Welt schon viel früher entdeckt. So aber folgten wir dem primitiven Signal und fanden dieses Sonnensystem und diesen bewohnten Planeten. Ihr seid eine interessante Welt mit Wesen, die uns auf anderen Welten gute Geschäfte machen lassen. Dank dir und den anderen wissen wir inzwischen eine Menge über eure körperlichen Anatomie und geistigen Fähigkeiten. Sicher werdet ihr auf den Märkten der Galaxis eine begehrte Ware sein. Wie wir ja inzwischen festgestellt haben, besitzt ihr die bemerkenswerte Art, euch an die verschiedenen Lebensbedingungen anzupassen. Daher dürfte es viele Welten geben, wo ihr zukünftig den dortigen Bewohnern hilfreich sein könnt. Zwar ist euer Knochenbau nicht der robusteste, aber mit einigen Modifikationen können wir diesen Mangel ausgleichen.

Einzig allein die Anpassung eurer Atmungsorgane schränken eure Verwendung ein, da ihr Sauerstoff zum Leben braucht. Somit ist eure Verwendung auf Planeten ohne dieses Gas nicht möglich. Auch seid ihr nicht besonders hitzeresistent, was eine weitere Einschränkung darstellt. Wir hoffen aber, im Laufe der Zeit euch so umzuzüchten, dass dieser Makel behoben werden kann. Eure Genetik ist ja nicht besonders komplex, sodass hier keine großen Probleme bei der Umformung eures Körpers bestehen dürften.

Zusammengefasst sind wir zufrieden mit dem, was wir hier gefunden haben. Ihr seid zwar die dominierende Spezies dieses Planeten, doch auch die anderen Wesen eurer Welt werden sicher ihre Abnehmer finden.

Was deine Frage bezüglich deiner Verwendung angeht, so gehörst du ja augenscheinlich zu einem der jüngeren Exemplar deiner Rasse. Daher werden wir dich in erster Linie dazu verwenden, den Kontakt zu deiner Spezies aufzunehmen und ihnen unsere Forderungen zu übermitteln. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass deine körperlichen Merkmale durchaus für ein Zuchtprogramm geeignet sind. Schließlich ist ja die Anzahl eurer Rasse begrenzt und es in unserem Interesse, über Wesen deiner Spezies Generationen als nachwachsende Ressource zur Verfügung zu haben. Dabei werden im Laufe der Zeit die negativen Merkmale herausgezüchtet, was euch in letzter Hinsicht noch anpassungsfähiger und somit vielseitiger macht.“

Die Stimme schwieg. Sie hatte über mich wie über ein Stück Vieh gesprochen. Schlagartig wurde mir klar, dass ich in den Augen der Wesen nichts anderes war. Sie waren nichts anderes als Kaufleute und ihre Ware waren eben auch Menschen. Solange sie an uns verdienten, waren wir für sie von Interesse.

Schlagartig kam mir der Gedanke an unsere eigene Geschichte. Auch nach Amerika waren ja Menschen aus Afrika als Sklaven importiert worden. Skrupellos, ohne Rücksicht auf Verluste, waren die Schiffe mit Menschen vollgestopft worden. Dass dabei zig Menschen während der Überfahrt umkamen hatte man billigend in Kauf genommen. Jeder Sklave brachte ja Geld und wenn ein paar ihr Ziel nicht erreichten, so hatte der Rest den Händlern dennoch enorme Gewinne gebracht. Wurde nun der Mensch zum Sklaven? So wie die Stimme es angedeutet hatte, sah es ganz danach aus. Nur mit dem Unterschied, dass der Mensch in die Weiten der Unendlichkeit verschleppt würde.

Dass die Wesen zudem an ein Zuchtprogramm und Manipulation dachten, zeigte doch ihre weitsichtige und skrupellose Einstellung. Dass man ausgerechnet mich in dieses Zuchtprogramm einbinden wollte, machte mir Angst, denn es war davon auszugehen, dass sie auch an mir eine Manipulation des Erbguts vornehmen würden. Was, wenn sich herausstellte, dass ich am Ende nicht ihren Anforderungen genügen würde? Würde man mich, so wie auf der Erde üblich, einfach aussortieren und wegwerfen? Ich hoffte im Stillen, dass dem nicht so war, da man mich ja noch für andere Aufgaben vorgesehen hatte.

Während ich so überlegte, war etwas Zeit vergangen. Noch lag ich ja auf der Liege und langsam gewöhnten sich meine Augen an die Umgebung. So konnte ich nun wieder klar sehen. Ich bewegte meinen Kopf und nahm nun erstmals meine nähere Umgebung war. So bemerkte ich, dass ich wohl in einer Art Operationssaal lag. Was man mit meinem Körper angestellt hatte, wusste ich jedoch nicht.

Als ich an mir hinuntersah, stellte ich fest, dass ich eine völlig andere Kleidung anhatte als bei der Ankunft auf dem Schiff. Es schien eine Art Anzug in einem schlichten Grau zu sein. Warum ich den trug, wusste ich nicht, ebenso wenig wie seine Funktionen. Als sich mein Magen meldete, kam mir ein weiterer Gedanke: Wie würde es mit der Nahrung aussehen, die ich hier auf dem Schiff bekam? War sie so, wie ich es gewohnt war, oder würde ich Dinge zu mir nehmen, die mir unbekannt waren und die ich nicht vertragen würde. Was war mit Krankheiten, was mit Ausscheidungen und der Körperpflege? War das Schiff überhaupt auf die menschlichen Bedürfnisse eingestellt, oder würde es so wie einst auf den Sklavenschiffen sein? Einst waren ja viele Sklaven an Krankheiten, Hunger und Durst gestorben. Diese Kollateralschäden waren den Händlern dieser Zeit egal gewesen, solange der Rest der Fracht noch mehr Geld einbrachte als die Kosten. So manches Sklavenschiff war nie ans Ziel gekommen und im Meer versunken. Würden es die Herren von Merk auch so sehen, denn zweifelsohne war dieses Schiff hier ein Sklavenschiff!

 

Drittes Kapitel: Die Herren von Merk

„Du willst Energie aufnehmen, Gx351?“, fragte die Stimme. Ich erschrak erneut, da mir bewusst wurde, dass jeder Gedanke, den ich hatte, von der Besatzung des Schiffes kontrolliert wurde. Wie sie das machten, war mir zwar noch nicht klar, aber dass sie es konnten, wusste ich spätestens jetzt.

„Ja, ich habe Hunger“, bestätigte ich laut.

„Du sollst nicht sprechen, sondern denken. Merke dir das!“, ermahnte mich die Stimme. „Bevor du Nahrung aufnehmen kannst, musst du dich an deine neue Umgebung und dein neues Sein gewöhnen. Erhebe dich von der Liege und gehe ein paar Schritte. Da wir ein paar Funktionen deines Gehirns verändert haben, wird es einige Zeit dauern.“

 Ich versuchte, mich zu erheben und bemerkte sofort, was die Stimme meinte. Mir wurde schwindelig und ich begann zu schwanken. Ich schien noch nicht wieder hergestellt zu sein und wollte mich bereits wieder auf die Liege begeben, als die Stimme sich meldete.

„Stehe auf Gx351!“

„Ich kann es noch nicht. Mein Körper gehorcht mir noch nicht, außerdem ist mir übel“, beklagte ich mich.

„Du wirst gehorchen und nun stehe auf!“ Die Stimme war nun sehr fordernd.

„Solltest du dem Befehl nicht nachkommen, wirst du ganz schnell merken, dass wir nachhelfen können!“, deutete die Stimme an. Wie zur Unterstreichung spürte ich urplötzlich einen stechenden Schmerz in meinem Kopf.

„Das sei dir eine Warnung!“, merkte die Stimme an.

Wieder versuchte ich, mich zu erheben und auch wenn es mir sehr schwerfiel, so versuchte ich zu gehen. Dabei behinderte mich der Anzug sehr, da ich ja normale Kleidung gewohnt war. Ich ließ mir nichts anmerken, weil ich befürchtete, dass man mich erneut strafen würde. Langsam wurden meine Schritte sicherer, auch wenn die Übelkeit noch blieb. Mehrere Minuten vergingen, während ich versuchte, mich an die neue Situation zu gewöhnen.

„Worauf habe ich mich da nur eingelassen?“, fragte ich mich.

„Darüber nachzudenken kannst du dir ersparen. Es war deine Entscheidung. Nun gehörst du uns und egal, was auf dich noch zukommt, du kannst es nicht mehr ändern“, sprach die Stimme in mir.

Ich fluchte innerlich, denn dass man meine geheimsten Gedanken hier lesen konnte, behagte mir ganz und gar nicht.

„Das ist unproduktiv“, sprach wieder diese Stimme. Ich sah mich um, doch ich war weiterhin allein im Raum. Wo war dieses Wesen, dem diese Stimme gehörte?

„Du kannst dich umsehen, so viel du willst. Wir sind nicht im Raum, sondern in einem anderen Teil des Schiffes. Da wir eine andere Art haben zu leben, wird es kaum möglich sein, dass du uns jemals zu Gesicht bekommst. Wenn, dann würdest du uns auch nur im Schutzanzug sehen“, klärte mich die Stimme auf.

Das war mir auch schon klar, da sich die Bewohner des Schiffes sich mir sicher schon gezeigt hätten. Ich fragte mich, wie sie wohl aussehen. Waren sie von menschlicher Gestalt oder eher wie die Aliens, die man aus den Filmen kannte? Wieder bekam ich Antwort auf meine Gedanken.

„Wir sind euch Wesen von diesem Planeten sehr ähnlich, wenn auch mit einigen Unterschieden bei den Gliedmaßen. Ihr habt ja nur vier, von denen ihr zwei zur Fortbewegung nutzt. Wir hingegen verfügen über drei Paare, von denen wir zwei zum Greifen und Anfassen nutzen. Wollen wir uns jedoch schneller fortbewegen, dann können wir ein Gliederpaar zusätzlich verwenden. Unsere Rasse lebt schon seit vielen Millionen Umläufen eurer Sonne im Universum. Nachdem wir es geschafft hatten, der Schwerkraft unseres Planeten zu entfliehen, besiedelten wir zunächst die anderen Planeten in unserem Sonnensystem. Unser Zentralgestirn ist eine Sonne, die wir Sandor nennen. Sie ist viel größer als die eure und verfügt über mehr als zwanzig Planeten, von denen jedoch nur drei die Größe eurer Welt haben. Die meisten anderen sind weit größer, aber verfügen über eine Atmosphäre, so wie ihr sie habt.

Während unserer Expansionsphase schafften es einige von uns, auf anderen Planeten zu siedeln, die über ein anderes Gasgemisch und höhere Schwerkraft verfügen. Das verändere ihre Gestalt und Lebensart. Nachdem es uns gelungen war, die Kraft der Sonne zu zähmen und sie für den Antrieb unserer Schiffe zu nutzen, begann der Aufstieg unserer Zivilisation. Mit zigfacher Geschwindigkeit des Lichts durcheilen wir seitdem den Raum. Einige von uns siedelten sich in fremden Sonnensystemen an, was teilweise zu Konflikten mit den dortigen Lebewesen führte. In den meisten Fällen aber reichte unsere technische Überlegenheit, diese Völker zu unterwerfen und uns dienbar zu machen. Auch deiner Spezies sind wir in der Hinsicht weit voraus, doch liegt deine Sonne zu weit abseits, als das euer Planet sich für uns zur Besiedlung eignet.“

„Warum aber seit ihr dann auf unserem Planeten?“, stellte ich stumm die Frage.

„Weil wir neugierig auf andere Rassen und zudem als Händler der Galaxis bekannt sind. Wie ich dir bereits erläuterte, sind wir stets auf der Suche nach neuen Waren und deine Spezies scheint hierfür geeignet zu sein. Ein weiterer Grund wird sicher sein, dass dein Planet für uns als Versorgungsstelle dienen könnte, denn hier am Rande der Galaxis gibt es nur wenige Planeten, die hierfür geeignet sind. Ihr habt sicher geglaubt, dass ihr die einzige Rasse im Universum seid, was nicht verwunderlich ist, da die Sternendichte hier relativ gering ist und die Entfernungen einfach zu groß. Im mittleren Abstand zum Zentrum der Galaxis sieht das ganz anders aus.

Dort befindet sich auch unsere Heimatwelt, die wir Merk nennen. Auf unseren Entdeckungsreisen sind wir auch in Richtung des Zentrums der Galaxis vorgestoßen und haben festgestellt, dass Leben, so wie du und wir es kennen, kaum möglich ist. Es ist einfach zu heiß dort und die Sterne stehen zu nah, als dass sich dort Bedingungen ergeben, die Leben möglich machen. Damit verhält es sich ähnlich wie bei den meisten Sonnensystemen.

Um auf deine Frage nochmals einzugehen, so werden wir zunächst einige deiner Spezies mitnehmen und auf den Märkten anbieten. Sobald die Nachfrage nach euch steigt, wird auch der Preis für euch sicher steigen und somit unsere Gewinne. Da deine Rasse ja zweigeschlechtlich ist, werdet ihr überwiegend paarweise angeboten, auch wenn auf dein Geschlecht andere Aufgaben zukommen werden als auf den weiblichen Part. Was deine persönliche Verwendung angeht, so werden wir dies später entscheiden. Im Moment scheinst du uns dafür geeignet, die Rolle jenes Wesens zu übernehmen, das sich dir als Kommunikator vorgestellt hat.“

„Sie meinen General Linnecker“, warf ich ein.

„So mag er einst geheißen haben, doch für uns sind Namen ohne Bedeutung. Er glaubte etwas Besonderes zu sein und daher sahen wir uns gezwungen, ihn anders zu behandeln als dich. Außerdem erscheint er uns zu alt, als dass er uns von längerem Nutzen sein kann.

Sobald du an seine Stelle getreten bist, werden wir uns seiner entledigen. Ich hoffe, du wirst deiner Rolle gerecht. Wenn nicht, wird dir dasselbe Schicksal widerfahren.“

Ich spürte die Warnung in den Worten. Solange ich mich nützlich für die Herren von Merk erwies, würde man mir wohl gesonnen sein, was immer diese Wesen auch darunter verstanden. Was aber würde passieren, wenn das nicht der Fall ist und was verstanden sie unter „entledigen?“ Würden die Drähte, die in meinen Körper führen, herausgenommen werden und ich könnte meine normale Kleidung wieder tragen? Die Antwort machte mir klar, dass dem nicht so war.

„Warum sollten wir solch einen Aufwand betreiben? Außerdem wäre es fatal, wenn wir den, den du ersetzen wirst, in seinen alten Zustand versetzen. Er könnte ja unsere wahren Absichten verraten und damit die Bewohner dieses Planeten warnen. Zwar lieben auch wir hin und wieder die Jagd, aber im Moment ist es uns ganz recht, wenn ihr neugierig auf uns seid. Wenn also der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir ihn auf der Reise durchs All mit all dem anderen Abfall einfach in der Nähe einer Sonne aus dem Schiff befördern.

Andererseits mag es Rassen geben, die Wesen wie euch durchaus als Nahrung zu schätzen wissen. Sollte sich in der Hinsicht ein Geschäft für uns ergeben, werden wir für das entsprechende Angebot sorgen. So wie du ja auch tierische Nahrung zum Verzehr benötigst, gibt es sicher auf anderen Welten Wesen, die das Fleisch von deiner Rasse durchaus zu schätzen wissen.“

Bei den Worten, dass man über uns Menschen wie Schachtvieh sprach, lief es mir eiskalt über den Rücken. Es machte mir klar, dass wir für diese Wesen nichts anderes waren als Vieh, das man benutzte, eine Vorstellung, die mir so gar nicht behagte. Schließlich wollte ich nicht als Braten oder Suppeneinlage enden. Das aber schien diesen Wesen egal zu sein. Wir waren einfach nur eine Ware und zu welchem Zweck wir auch immer dienen würden, es war ihnen egal.

Aber waren wir Menschen denn so anders? Wenn ich allein an die Farm meiner Eltern dachte, gab es durchaus Parallelen. Wir züchteten ja auch unsere Rinder und auch wenn wir wussten, dass sie einst als Steak auf dem Grill landen würden, verkauften wir sie. Die Herren von Merk betrieben das Gleiche, doch im größeren Stil. Dennoch gefiel mir der Gedanke so gar nicht. Ich stellte mir schon vor, wie wir auf fremden Welten angekettet in großen Ställen gehalten wurden, um eines Tages geschlachtet und verzehrt zu werden. Daher konnte ich nur hoffen, dass ich so lange leben würde, wie es ging. Eigentlich hätte ich nun, da ich die wahren Absichten dieser kosmischen Händler kannte, die Menschen vor ihnen waren müssen, doch da sie meine Gedanken belauschen konnten, war das unmöglich.

„Richtig erkannt“, meldete sich wieder die Stimme. Verdammt, was konnte ich nur tun, damit ich wieder denken konnte, ohne dass sie es mitbekamen?

„Gar nichts kannst du tun. Du gehörst uns und wir kontrollieren dein Sein. Du bist unser Eigentum und wir tun mit dir, was immer wir wollen. Verhalte dich richtig und du wirst leben. Rebellierst du, so wirst du bestraft oder getötet. Finde dich damit ab.“ Das war eine mehr als klare Aussage.

„Genug der Debatte“, meldete sich die Stimme erneut. Es wird Zeit, dass du deine Aufgabe übernimmst, Gx351. Gehe nun zur Tür vor dir, damit du zeigen kannst, ob du unseren Erwartungen entsprichst.

„Ja, Herr, aber erlaubt mir anzumerken, dass ich schon lange keine Nahrung mehr zu mir genommen habe. Wie ihr ja schon bemerkt habt, lebt ein Mensch nicht nur von der Luft.“

„Gehe zur Tür und dein Ansinnen wird erfüllt“, hörte ich. So tat ich, wie man mir befahl und noch bevor ich die Schwelle erreichte, versank die Türe vor mir lautlos im Boden. Ich überschritt sie und fand zu meinem Erstaunen weitere Personen. Das mussten die Auserwählten sein, von denen ich gehört hatte. Ich sah sie an. Auch sie trugen einen ähnlichen Anzug wie ich. Ihre Köpfe waren glatt geschoren und daher konnte ich eine kleine Metallplatte erkennen. Diese schien dafür verantwortlich zu sein, dass die Fremden mit uns in Kontakt treten konnten. Sie bemerkten mich und nickten mir zu. Ich erwiderte den Gruß. Endlich sah ich wieder Menschen und ich hoffte, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

 

Viertes Kapitel: Die Auserwählten

Ich sah mir die Menschen genauer an. Gut zehn Personen waren es wohl. Darunter nicht nur Männer wie ich, sondern auch einige Frauen. Gerade sie sahen mit den geschorenen Haaren recht befremdlich aus. Eine von ihnen lächelte mich an und hob einladend den Arm.

 „Hallo, Gx351, schön, dich bei uns zu haben“, sprach sie mich mit sanfter Stimme an.

„Woher kennst du meine Nummer?“, fragte ich sie.

„Sie steht doch auf deinem Anzug“, klärte sie mich auf. „Ich bin Dn4516. Als Mensch hieß ich Melanie, aber diese Zeiten sind vorbei. Ich bin gespannt, welche Aufgabe man mir hier zuweist. Weißt du schon, was man von dir will?“

„Hallo, Melanie, einst hieß ich Michael, aber wie du gesagt hast, das war einmal. Nein, ich kenne meine Aufgabe noch nicht, aber man sagte mir, dass ich ein Kommunikator sei, was immer das sein soll.“

Ich sah Melanie in die Augen. Sie gefiel mir recht gut.

„Vielleicht sollten wir sie mit dir verpaaren, denn du scheinst wohl echtes Interesse an ihr zu haben“, meldete sich plötzlich die Stimme in mir. Wieder hatte ich nicht auf meine Gedanken geachtet. Ob man Melanie wohl auch den Vorschlag gemacht hatte? Ich hoffte doch nicht. Ich bemerkte nun, dass auch die anderen sich unterhielten. Es war schön, meine Stimme wieder einsetzen und die anderen hören zu können.

Melanie schien sehr neugierig und offen zu sein. Sie freute sich auf das, was vor ihr lag. Ob sie wusste, was man mit uns vorhatte? Ich fragte sie.

„Nein, ich weiß es nicht, aber ich neugierig und freue mich darauf, egal, was es auch sei. Vielleicht lernen wir ja neue Welten kennen. Ich wollte schon immer hinauf zu den Sternen fliegen. Wenn sich mir so die Gelegenheit bietet, soll es mir recht sein. Diese Wesen, wer immer sie auch sind, kommen jedenfalls von weit her. Weiter jedenfalls, als wir mit unserer primitiven Technik bisher gekommen sind. Weiß du vielleicht mehr über sie?“

Ich wollte schon anfangen, ihr zu berichten, als plötzlich ein stechender Schmerz durch meinen Kopf raste.

„Es ist dir nicht erlaubt, von unseren Absichten zu berichten. Wir gaben sie dir, weil du als zukünftiger Kommunikator eine andere Aufgabe als Dn4516 hast. Wage es also nicht, denn wir bemerken es und reagieren sofort.“

Ich verstand zwar die Warnung, doch wollte ich Melanie trotzdem über die wahren Absichten nicht im Unklaren lassen. Ich sollte nicht mehr dazu kommen, denn ganz plötzlich wurde mir schwarz vor den Augen. Ich spürte nicht einmal mehr, wie ich zu Boden ging.

Als ich aufwachte, befand ich mich in einem fremden Raum. Mein Kopf brummte noch vor Schmerzen. Was hatten die Fremden mir angetan?

„Wir haben dich gewarnt“, hörte ich die Stimme. „Solltest du es noch einmal versuchen, werden wir noch schmerzhafter strafen oder dich töten. Also überlege dir gut, was du zukünftig denkst.“

Ich nickte aus reiner Gewohnheit. Oh ja, ich hatte die Warnung verstanden. Jetzt wurde mir schlagartig klar, wie groß ihre Macht über mich war. Von nun an würde ich mich hüten, einen falschen Gedanken zu denken. Da ich nicht gefesselt war, erhob ich mich und sah mich um. Ich war wieder in dem Raum, wo ich schon anfangs war.

„Du kannst jetzt wieder zur Gruppe zurückkehren, aber hüte dich, auch nur ansatzweise das Falsche zu denken. Wir allein bestimmen, was du sagst. Verhältst du dich in unserem Sinne, wird dir nichts mehr passieren. Wir wissen durchaus deinen Willen zu brechen. Als Kommunikator brauchst du jedoch einen Teil deines freien Willens, denn nur so wirst du dich natürlich verhalten. Wenn es aber nicht anders geht, werden wir bestimmte Gedanken blockieren. Dann bist du nur eine lebende Hülle, ohne jeden Verstand, eben ein willenloser Sklave. Von denen haben wir schon zig Millionen gehabt und verkauft. Sie bringen zwar nicht so viel ein, wie die, die uns zu Willen sind, aber das ist besser als gar nichts.“